Streit um die Jugendbildungsstätte Hude: Kommunikationsprobleme und zu wenig Personal

Mängel in der Jubi Hude beeinträchtigen die Maßnahmen der verschiedenen Träger. Das soll besser werden, damit wie hier die Jugendleiter-Ausbildung reibungslos verläuft. - Foto: KJR
Mängel in der Jubi Hude beeinträchtigen die Maßnahmen der verschiedenen Träger. Das soll besser werden, damit wie hier die Jugendleiter-Ausbildung reibungslos verläuft. - Foto: KJR

LANDKREIS. Nach Kritik am Zustand der Einrichtung durch die Jugendlichen gibt es bereits erste Verbesserungen. Die Mängel bezogen sich sowohl auf die Ausstattung des Gebäudes als auch auf den baulichen Zustand. Jetzt soll ein neues Nutzungskonzept erarbeitet werden.

 

In den letzten Wochen gab es einige Hinweise auf Mängel in der Jugendbildungsstätte in Estorf-Hude. Die Mängel bezogen sich sowohl auf die Ausstattung des Gebäudes als auch auf den baulichen Zustand. Dabei geht es um vergleichsweise banale Dinge wie, dass nur noch 15 Messer in der Küche vorhanden sind, aber auch um kaputte Lampen bis hin zu Problemen mit der Brandmeldeanlage.

 

Das soll jetzt alles besser werden. Unter anderem hatte die SPD-Kreistagsfraktion einen Fragenkatalog aufgestellt, den die Kreisverwaltung in den meisten Punkten befriedigend beantworten konnte.

 

Die in die Jahre gekommene Beleuchtungsanlage soll komplett erneuert werden. Da dies ein größeres Vorhaben ist, wird es nicht sofort geschehen. Die Küche soll in 2020 erneuert werden. Mittel für entsprechende Planungen wurden bereits im Kreishaushalt berücksichtigt.

 

Eine leistungsfähige Verbindung an das Internet, wie von einigen Nutzern gewünscht, lässt sich aus technischen Gründen nicht kurzfristig herstellen. Im Zuge des Breitbandausbaus ist beabsichtigt, die Jugendbildungsstätte, wie die Schulen im Landkreis, vorrangig in den Ausbauplan aufzunehmen.

Die Jugendbildungsstätte spielt eine große Rolle in der Jugendleiterausbildung - und so ist es nicht verwunderlich, dass sie sogar das Logo der Jugendleiter-Ausbildungen im Landkreis Stade ziert.
Die Jugendbildungsstätte spielt eine große Rolle in der Jugendleiterausbildung - und so ist es nicht verwunderlich, dass sie sogar das Logo der Jugendleiter-Ausbildungen im Landkreis Stade ziert.

Medienraum soll Seminarraum werden

 

Der Kreisjugendring betrieb in der Jugendbildungsstätte einen Medienraum. Dieses Angebot wurde in den letzten Jahren kaum mehr genutzt, auch ist die vorhandene Technik veraltet, so die Kreisverwaltung. Geplant ist, diesen Raum zukünftig als Seminarraum flexibel zu nutzen. Über eine Steckleiste soll weiterhin eine Nutzung als Medienraum gewährleistet sein.

 

Dass die Zustände in Hude erst jetzt öffentlich geworden sind, lag an drei Gründen. Erstens: Die von den Nutzergruppen erstellten Mängellisten haben das zuständige Jugendamt nach Aussage der Verwaltung nicht erreicht. Zweitens: Hinzu kam, dass das für die Erhaltung des Gebäudes zuständige Amt für Gebäudewirtschaft personelle Probleme hatte. Einmal jährlich findet eine Begehung des Gebäudes gemeinsam mit dem Amt statt. Aufgrund der personellen Situation konnten im vergangenen Jahr Instandhaltungsarbeiten aber nicht im geplanten Umfang umgesetzt werden. Außerdem gab es in der Vergangenheit häufige Wechsel auf der Position des Kreisjugendpflegers. Inzwischen gibt es dort mit Yvonne Ehret seit eineinhalb Jahren Konstanz. Das soll die Kommunikation mit den Nutzergruppen verbessern. Laut Kreis-Jugendamtsleiter Jens Schreiber soll jetzt gemeinsam mit den Nutzern ein neues Konzept für Hude erstellt werden.

 

Das ist die Jugendbildungsstätte Hude

 

Die Jugendbildungsstätte Hude ist ein für Jugendgruppen preisgünstiges Selbstversorgerhaus in abgeschieden ländlicher Lage. Vergleichbare Einrichtungen gibt es nur noch wenige. Ein Ausbau der Jugendbildungsstätte zu einem Tagungshaus, wie vereinzelt angeregt, würde zu einer Verteuerung des Angebots führen und damit viele bisherige Nutzer ausschließen. Das Gebäude selbst ist ein älteres Bauernhaus, das mehrfach zunächst für Wohnnutzung und später für die Durchführung von Seminaren und Gruppenaktivitäten umgebaut wurde. Neben drei Seminarräumen und einem großen Aufenthaltsraum mit Küche bietet die Jugendbildungsstätte Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 30 Jugendliche und Betreuer.

 

In den vergangenen Jahren, aber auch für 2019, ist die Jugendbildungsstätte gut ausgelastet. In den Kernzeiten ist sie ausgebucht. Die Nutzung durch Gruppen mit Übernachtung findet vorrangig an den Wochenenden statt. Unter der Woche wird die Jugendbildungsstätte durch Schulklassen oder Vereine oder für Fortbildungsveranstaltungen genutzt.

 

Ebenso finden die Ausbildungsseminare zum Erwerb der JugendleiterCard (JuLeiCa) in der Jugendbildungsstätte statt. Diese werden in Kooperation der Jugendringe der Hansestadt Buxtehude und des Landkreises sowie der Jugendpflege der Hansestädte Buxtehude und Stade und des Landkreises durchgeführt.

 

www.tageblatt.de  von Karsten Wisser