Russen erkunden Buxtehude und sprühen vor Ideen

Mit Spraydosen auf Banksys Spuren: Das russsich-deutsche Team beim Street-Art-Workshop. Foto: Richter
Mit Spraydosen auf Banksys Spuren: Das russsich-deutsche Team beim Street-Art-Workshop. Foto: Richter

BUXTEHUDE. Nach vielen Jahren Pause gibt es in der Stadt Buxtehude jetzt wieder einen deutsch-russischen Schüleraustausch: Für 13 Schüler der IGS Buxtehude geht es im Juli für eine Woche nach St. Petersburg. In der Woche zuvor sind 13 russische Schüler in Buxtehude zu Gast.

 

Ein Team des Deutsch-Russischen Begegnungszentrums (DRB) in St. Petersburg ist zurzeit in Buxtehude und plant gemeinsam mit einem Team des Buxtehuder Stadtjugendrings (SJR) und Lehrkräften der IGS das Programm für den ersten Austausch.

 

Sich gemeinsam in „Street Art“ nach dem Vorbild des international bekannten Künstlers Banksy zu versuchen, könnte einer der Programmpunkte werden: Das deutsch-russische Team hat das am Mittwoch bereits mit Spraydosen und verschiedenen Schablonen ausprobiert.

 

Stadtführung und Besuch der Gedenkstätte

Die St-Petersburger Mitarbeiter des DRB sind seit Sonntag in Buxtehude und im Jugendgästehaus am Jahnstadion untergebracht. Tagsüber wird gemeinsam gearbeitet, außerdem hat die Gruppe schon die Gedenkstätte Bergen-Belsen besucht und sich von Magister Halepaghe durch die Stadt führen lassen.

 

Die 27-jährige Anna Uzhakina aus St. Petersburg hat gerade nicht nur ihre erste Reise nach Deutschland, sondern auch ihren ersten Flug erlebt – samt Landung bei sehr stürmischem Wetter am Hamburger Flughafen. Wie Anna Uzhakina in bewundernswert fließendem Deutsch berichtet, arbeitet sie in der Verwaltung und hat sich die Sprache aus Interesse nebenbei auf eigene Faust angeeignet.

 

Schüler zeigen großes Interesse

Mehrere andere Teammitglieder vom DRB sind Germanisten und sprechen perfekt deutsch, ansonsten läuft die Verständigung aber auch gut auf englisch – oder auf russisch, denn Svetlana Rakhmanina, eine der vier Lehrkräfte von der Buxtehuder IGS, die den Austausch betreuen, kommt ursprünglich aus Russland. Mit den Schülern werden sie sich auf die Reise bis Juli in einer AG vorbereiten, die Schüler können dann auch schon ein paar einfache russische Sätze lernen. „Schon jetzt fragen mich die Schüler nach Russisch-Unterricht“, berichtet Svetlana Rakhmanina.

 

Auch bei den St. Petersburgern scheint die Begeisterung groß zu sein. „Für mich ist hier alles neu – und alles gefällt mir“, erzählt Anna Uzhakina. Wie ihre Teamkollegin Angelina Pavlova erklärt, ist es wichtiges Ziel des Schüleraustauschs, nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern auch den Alltag kennenzulernen: „Wir hoffen, dass die Jugendlichen die jeweils andere Kultur kennenlernen – und merken, dass die Menschen hier und dort gar nicht so verschieden sind.“

 

www.tageblatt.de 14.02.2020 von Anping Richter