Eine Bühne für Buxtehuder Bands: Sie sind die Macher von „My Six Stages“

(TAGEBLATT) Jungen Bands eine echte Bühne geben: Dafür gibt es mit „My Six Stages“ in Buxtehude ein erfolgreiches Veranstaltungsformat, das von Musikprofis und Stadtjugendpflege gemeinsam getragen wird.

 

Vor gut zehn Jahren belebte Buxtehudes damaliger Jugendpfleger Marc Olszewski die ehemalige Veranstaltungsreihe „Made in Buxtehude“ als Bühne für Nachwuchsmusiker aus der Region wieder. Zur Verstärkung holte er sich Sascha Gotthard und Malte Jenett an die Seite. Dabei war klar: „Auch wenn Idee und Konzept bleiben sollten, brauchte es ein komplett neues Gesicht“, so Sascha Gotthard.

Aus „Made in Buxtehude“ wurde „My Six Stages“. Tatsächlich kostete es einige Energie, dieses Projekt der Stadtjugendpflege wieder ins Rollen zu bringen. Denn - lange nicht als solcher genutzt - war die Arena des Buxtehuder Freizeithauses als Konzertort in Vergessenheit geraten.

 

Arena des Freizeithauses ist eine gefragte Bühne

Die Anstrengung hat gefruchtet. „Heute rennen uns die Bands die Bude ein“, kann Sascha Gotthard zehn Jahre später zum Jubiläumsjahr sagen. Techniker Malte Jenett ist nach wie vor begeistert von der Konzertkulisse, die das Freizeithaus bietet: „Die Arena hat den Charme der Hamburger Markthalle, und ich kenne kein Jugendhaus, das einen so großen Raum mit der Attitüde hat.“

Wie Malte Jenett kommt auch Sascha Gotthard aus der Jugendarbeit. Als Schlagzeuger der Hamburger Rockband Odeville und Musikschulleiter weiß er um den Wert professioneller Auftrittsbedingungen, die helfen, sich als Musiker weiterzuentwickeln. Er und Malte Jenett, der sich als Meister für Veranstaltungstechnik um Sound und Licht kümmert, sorgen bei der Konzertreihe für alles, was dazugehört.

 

So können junge Bands und Musiker erste Konzerterfahrung sammeln und samt kompetenter Betreuung im Background in die Musik-Szene hineinschnuppern. „Für jede Band nehmen wir uns Zeit und machen einen professionellen Soundcheck“, erklärt Malte Jenett, der den Bands in Sachen Bühnenklang gerne auf die Sprünge hilft. Denn einige spielen hier tatsächlich das allererste Mal vor größerem Publikum.

Musiker Sascha Gotthard, Techniker Malte Jenett und Jugendpfleger Gabriel Braun (v.l.) kümmern sich um das Buxtehuder Projekt "MySixStages" - Foto: Weselmann
Musiker Sascha Gotthard, Techniker Malte Jenett und Jugendpfleger Gabriel Braun (v.l.) kümmern sich um das Buxtehuder Projekt "MySixStages" - Foto: Weselmann

Auftrittsmöglichkeit und Kontakt in die Musik-Szene

Rund 1400 Musiker haben in den zehn Jahren „My Six Stages“ die Bühne gerockt. Am Anfang kam der Musiknachwuchs vor allem aus der Metal-Szene, heute ist bei den Konzerten von Metal-Core und Rock über Hip-Hop bis hin zum Singer-Songwriter alles auf der Bühne. Und eigentlich ist jedes Jahr eine Band dabei, die sich im Probenraum des Freizeithauses gefunden hat und nun den nächsten Schritt auf die Bühne der Arena wagt.

 

„Damit geben wir Bands eben auch ein konkretes Ziel“, sagt Gotthard. Zumal sich immer weniger Auftrittsmöglichkeiten für Nachwuchsbands bieten, weil viele Veranstalter, Bars und Kneipen es sich schlicht nicht mehr leisten können, Amateurbands ein Forum zu geben, wie Gabriel Braun betont, der das Projekt als Buxtehudes jetziger Jugendpfleger weiter betreut. Er möchte jungen Musikern Raum geben, sich jenseits von kommerziellem Interesse auszuprobieren.

 

Dazu gehört auch ein Vorabtreffen aller Bands, das der Musiknachwuchs zum Austausch und Netzwerken nutzt. Jede Band erhält eine Gage sowie ein Ticket-Kontingent. Entsprechend gut kommt das Format in der Musik-Szene an. „Defy Your Dreams“ war schon bei der ersten Ausgabe mit von der Partie und spielt auch beim diesjährigen Jubiläum. Einige Bands und Musiker sieht das Publikum später am Wehdenhof beim Buxtehuder Stadtfest oder bei Musikfestivals wieder. „Batteries of Rock“ sind später etwa bei „The Voice Kids“ aufgetreten.

 

Konzertreihe startet am Samstag

Für alle drei Macher ist „My Six Stages“ ein persönliches Baby und das Fördern von Kultur, Musik und Kids ein großes Anliegen. „Es ist ein super Antrieb, wenn die Leute energiegeladen hier rausgehen“, sagt Sascha Gotthard. „Und gerade jetzt nach Corona ist es besonders wichtig, weiterzumachen“, ergänzt Malte Jenett.

 

An jeweils sechs aufeinanderfolgenden Sonnabenden laufen die Konzerte von „My Six Stages“. Auftakt im Freizeithaus ist in diesem Jahr am 18. Februar, Einlass ist jeweils ab 19 Uhr. Der Eintritt kostet 6 Euro.

 

Die Termine und Bands

18. Februar: Marie-Ann, Pafero, The Reckless

25. Februar: Pennerexpress, Servorock, Chalk Diver, M-A-S-H-T

4. März: Saebtember, Glassback, Halftime, Tha Blu Hive

11. März: Nu Kidz, Errest, Defy Your Dreams

18. März: Visite Ma Tente, Forty37, Whale In The Desert

25. März: Rubyn Hood, From Another Mother, Originalcypherbeats

 

Karten und weitere Infos: www.mysixstages.de

 

www.tageblatt.de   Foto und Artikel von Fenna Weselmann erschienen am 15. Februar 2023