Stadtjugendring will mehr Kinder und Jugendliche in die Vereine holen

Mitgliedschaften von Kindern und Jugendlichen fördern  - nicht nur, aber auch im Sport - das hat sich der SJR auf die Fahnen geschrieben. Foto: Gerhard G. (Pixabay)
Mitgliedschaften von Kindern und Jugendlichen fördern - nicht nur, aber auch im Sport - das hat sich der SJR auf die Fahnen geschrieben. Foto: Gerhard G. (Pixabay)

BUXTEHUDE. Viele Vereine haben in der Corona-Zeit Mitglieder verloren. Der Stadtjugendring hatte einen Vorschlag, wie Kinder und Jugendliche für Vereine begeistert werden könnten. Der lässt sich zwar nicht so umsetzen, aber es gibt eine Alternative.

 

Den Vereinsaustritten standen kaum Neueintritte gegenüber. Laut Stadtjugendring bringt das mehrere Probleme mit sich: Die Einnahmen der Vereine sinken, und Übungsleiter und andere Engagierte können nicht mehr aus dem eigenen Nachwuchs rekrutiert werden. Der Verein als Interessengemeinschaft der Buxtehuder Jugendvereine hatte daher eine Idee entwickelt, um Jahresmitgliedschaften von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Ein „Vereinsgutschein“ sollte allen Buxtehuder Kindern und Jugendlichen ab sechs Jahren zugeschickt werden, samt persönlichem Brief und Verzeichnis der Buxtehuder Vereine. Dieser Gutschein hätte für eine Jahresmitgliedschaft angerechnet werden können. Dann könnten die Vereine die Gutscheine gesammelt bei der Stadt einreichen, und die Stadt überweist die Beträge für die Vereinsgutscheine.

 

Direktes Anschreiben ist nicht erlaubt

In der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses nahm die Verwaltung Stellung zu dem Vorschlag. In Buxtehude wohnen etwa 4400 Kinder und Jugendliche, die zu der genannten Altersgruppe gehören, berichtete Jugendamtsleiterin Andrea Lange-Reichardt. Eine Hürde bei der Idee des Stadtjugendrings: Die Verwaltung dürfe Kinder und Jugendliche nicht direkt anschreiben, sondern nur die jeweiligen Erziehungsberechtigten. Die direkte Ansprache ginge somit verloren. Ob die neuen Mitglieder nach dem Vereinseintritt wirklich dabei blieben, sei auch fraglich. Manche kommen einmal und dann nie wieder. Zudem würden diejenigen benachteiligt, die in Corona-Zeiten Vereinsmitglied geblieben sind.

 

Es soll aber eine Alternative geben: Stadtjugendpfleger Gabriel Braun stellte das geplante „Willkommenspaket“ vor. Neu zugezogene Familien sollen Informationen über die Vereine zugeschickt bekommen. Diese sollen in verschiedenen Sprachen verfügbar sein und auch auf finanzielle Fördermöglichkeiten für Familien mit geringem Einkommen hinweisen. Achim Biesenbach, Vorsitzender des Stadtjugendrings, war, obwohl der Vorschlag nun nur in Teilen umgesetzt wird, zufrieden. Es sei immer gut, Informationen zu den Vereinen bereit zu stellen, sagte er. Und wenn nur die Erziehungsberechtigten angeschrieben werden dürfen, sei die Idee tatsächlich hinfällig.

 

www.tageblatt.de   26.06.2021  von Ina Frank - wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung!