Buxtehuder Jugendliche im hybriden Austausch mit St. Petersburgern

Matthies Siebörger, Evelyn Eze, Sara Gollasch, Bente Schulz und Vanessa Brandt während einer Online-Session mit der St. Petersburger Gruppe – Foto: SJR
Matthies Siebörger, Evelyn Eze, Sara Gollasch, Bente Schulz und Vanessa Brandt während einer Online-Session mit der St. Petersburger Gruppe – Foto: SJR

(Buxtehude/St. Petersburg) Einmal Russland hautnah erleben – so hätte es sein sollen. Viele Reisevorschriften auf beiden Seiten machten dieses Unterfangen für die Buxtehuder Jugendgruppe leider unmöglich. Doch die Corona-Zeit ist auch eine Zeit für neue Formate und kreative Ideen. So entstand der Plan, einen hybriden Austausch auf die Beine zu stellen und Jugendliche, die 2.000 km Entfernung trennen, dennoch zusammen zu bringen.

 

Hybrid heißt in diesem Fall, dass die nationalen Gruppen zusammenkommen und der bilaterale Austausch online erfolgt. Die Buxtehuder Gruppe war hierzu eine Woche im Tagungszentrum ABC Hüll in Drochtersen untergebracht, die russische Gruppe traf sich täglich im Deutsch-Russischen Begegnungszentrum (DRB) in St. Petersburg.

Ausgebildete Jugendgruppenleiterinnen auf deutscher und auch auf russischer Seite begleiteten die Jugendlichen während des Austausches. Erstmals war auch ein technischer Jugendleiter für die Videokonferenztechnik mit vor Ort.

 

Jeden Tag standen Online-Meetings und parallele Aktivitäten auf dem Programm. Beispielsweise kochte die deutsche Gruppe eine russische Borschtsch-Suppe, während die russische Gruppe Kartoffelsalat mit Würstchen zubereitete. Beim anschließenden Online-Treffen wurde über den kulinarischen Genuss diskutiert. In Kleingruppen oder im Plenum, über Alltagserlebnisse, Hobbies oder Musik, mit Übersetzung durch Sprachmittler oder DeepL – Austausch online ist anders, aber möglich. 

 

Unter dem Oberthema „KonZOOM“ diskutierten die 12 Buxtehuder und 11 St. Petersburger online über verschiedene Facetten von Konsum. In Workshops wurden nachhaltige Ideen diskutiert und mittels kleiner Filmsequenzen eigenes Verhalten festgehalten oder hinterfragt. Besonderer Schwerpunkt lag dabei auf der Nutzung von Social Media.

 

Die Buxtehuder Jugendlichen waren zufrieden bis schwer begeistert vom hybriden Austausch. Einige möchten Jugendleiter werden und selbst aktiv werden, andere freuen sich auf den nächsten Austausch mit St. Petersburg – im nächsten Jahr hoffentlich wieder persönlich.

 

Das Austauschprogramm mit Russland ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Integrierten Gesamtschule Buxtehude (IGS) und dem Stadtjugendring Buxtehude e.V. (SJR) mit dem Deutsch-Russischen Begegnungszentrum (DRB) in St .Petersburg. Dabei ist der Russland-Austausch ein Buxtehuder Pilotprojekt für die Zusammenarbeit von Jugendarbeit und Schule: ein ehrenamtliches Team aus beiden Organisationen kümmert sich um die Vorbereitung und Organisation der Austauschprogramme.

 

Ziele des Austausches sind Völkerverständigung und Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen. Der hybride Austausch wurde von der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch sowie den kommunalen Jugendämtern gefördert.