Streit ums Buxtehuder Freizeithaus: „Lärm ist Ausdruck von Lebendigkeit“

Mit den aktuellen Nutzungseinschränkungen für das Buxtehuder Freizeithaus stehen Veranstaltungsformate wie "Buxte Rhymes" vor dem Aus. Foto: Richter
Mit den aktuellen Nutzungseinschränkungen für das Buxtehuder Freizeithaus stehen Veranstaltungsformate wie "Buxte Rhymes" vor dem Aus. Foto: Richter

Die Kritik an den Einschränkungen für das Freizeithaus nach Anwohnerbeschwerden ist groß. Jetzt beziehen FDP-Politiker Stellung und finden klare Worte.

 

Die Nutzungs-Einschränkungen für das Freizeithaus beschäftigen nach wie vor die Menschen und die Politik in Buxtehude. Der Stadtjugendring plant Protestaktionen. Denn aufgrund von einigen wenigen Anwohnerbeschwerden kann das Freizeithaus wie berichtet am Wochenende nur noch in Ausnahmefällen für Veranstaltungen und Treffen genutzt werden. In der Woche müssen die Veranstaltungen um 21.30 Uhr enden, um die Einhaltung der Ruhe ab 22 Uhr zu garantieren.

 

Recht auf Ruhe, aber nicht zu Lasten der Jugendlichen

Das Freizeithaus ist seit 1983 ein Herzstück für die Arbeit mit jungen Menschen in Buxtehude. Umso unverständlicher sei es, dass Veranstaltungen dort ab sofort nur noch bis 22 Uhr erlaubt sind. Das sagen die FDP in Buxtehude und die Jugendorganisation der Partei, die Jungen Liberalen.

 

„Natürlich haben Anwohner ein Recht auf Ruhe. Aber Freiheit heißt, einen Ausgleich zu schaffen, nicht Jugendlichen ihre Räume zu nehmen. Wer jungen Menschen immer neue Einschränkungen auferlegt, beschneidet ihre Freiheit und vertreibt sie am Ende aus der Stadt“, sagt der Buxtehuder Diego Grote, stellvertretender Vorsitzender der Jungen Liberalen im Kreis Stade.

 

Junge Liberale: Mehr Mut zur Jugendkultur

Jugendliche bräuchten Freiräume, keine ständigen Verbote, so der 16-Jährige. „Statt neue Regeln zu erfinden, müssen Lösungen her: bessere Schallschutzkonzepte, klare Absprachen und echte Unterstützung“, sagt Grote. Buxtehude stehe jetzt vor einer Entscheidung: „Trauen wir jungen Menschen zu, ihre Freizeit verantwortungsvoll zu gestalten oder engen wir sie weiter ein?“ Die Jungen Liberalen fordern mehr Mut zur Jugendkultur.

 

Das Freizeitheim sei seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Jugendarbeit der Stadt. Es biete Kindern und Jugendlichen nicht nur einen geschützten Raum, sondern auch wichtige Angebote für Bildung, Kreativität, Sport und soziale Entwicklung.

 

„Gerade in einer Zeit, in der junge Menschen zunehmend mit gesellschaftlichem Druck, schulischen Belastungen und digitalen Herausforderungen konfrontiert sind, braucht es Orte wie das Freizeitheim, an denen sie Gemeinschaft erleben und sich entfalten können“, so Diego Grote.

 

Lärm ist ein Ausdruck von Lebendigkeit

Die FDP Buxtehude argumentiert ähnlich: Die Jugendarbeit sei unverzichtbar für ein lebendiges und soziales Miteinander. „Wir nehmen die Sorgen der Anwohner ernst, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es zur Aufgabe einer Stadtgesellschaft gehört, Kindern und Jugendlichen Gehör und Raum zu geben. Lärm ist in einem gewissen Rahmen Ausdruck von Lebendigkeit – und diese Lebendigkeit braucht unsere Stadt“, sagt Sven Hübner, Fraktionsvorsitzender der FDP im Rat der Stadt Buxtehude.

 

Die FDP spricht sich daher klar für den Erhalt und die Stärkung des Freizeitheimes aus. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Einrichtung nicht geschwächt, sondern weiter unterstützt wird. Gleichzeitig suchen wir gemeinsam mit Verwaltung und Anwohnern nach konstruktiven Lösungen, um mögliche Konflikte abzumildern.“

 

Abschließend stellt Sven Hübner klar: „Jugendarbeit ist Zukunftsarbeit. Wer in unsere Jugend investiert, investiert in den Zusammenhalt und die Attraktivität unserer Stadt. Deshalb steht die FDP Buxtehude fest an der Seite des Freizeitheimes.“

 

Quelle: Buxtehuder Tageblatt, Artikel von Karsten Wisser, erschienen am 28. August 2025, vielen Dank für die Erlaubnis zur Wiedergabe an dieser Stelle