Jugendaustausch mit Israel: Kennenlernen in Gastfamilien

Deutsche und israelische Jugendliche in der Altstadt von Jerusalem – im Hintergrund Felsendom und al-Aqsa-Moschee, aufgenommen vom Dach des Österreichischen Pilger-Hospiz - Foto: SJR
Deutsche und israelische Jugendliche in der Altstadt von Jerusalem – im Hintergrund Felsendom und al-Aqsa-Moschee, aufgenommen vom Dach des Österreichischen Pilger-Hospiz - Foto: SJR

(Buxtehude/Netanya, Israel) Mit einem gemischten Gefühl aus Vorfreude und Unsicherheit über die ungewohnte Umgebung bestiegen 12 Buxtehuder Jugendliche mit ihren zwei deutschen Teamern den Flieger nach Tel Aviv. Erwartet wurden sie von ihren jugendlichen Gastgebern, die sie am ersten Abend gleich in die Gastfamilie mitnahmen. Tagsüber hatten die Teamer ein buntes Programm vorbereitet, abends war Zeit für individuelle Aktivitäten im deutsch-israelischen Tandem, Familienanschluss inklusive. Die sprachliche Verständigung verlief dabei auf Englisch – für beide Seiten eine Fremdsprache.

 

Bei einem Workshop in der Holocaust-Gedenkstätte Messuah mit der Sonderausstellung zur Hassindustrie diskutierten die Teilnehmer über Menschenfeindlichkeit heute – und wie jeder einzelne etwas dagegen tun kann. Mit Ausflügen nach Jerusalem und ans Tote Meer tauchten sie in die Jahrtausende zurückreichende Geschichte des Landes ein. Bei einer Einführung in die israelische Verteidigungstechnik Krav Maga lernten die Teilnehmer effektive Abwehrbewegungen kennen. Persönliche und alltägliche Lebenswelten in unterschiedlichen Ausprägungen erlebten die deutschen Teilnehmer beim Shabat in ihren Gastfamilien.

 

 

Der Gegenbesuch in Deutschland begann mit dem gemeinsamen Flug nach Hamburg. Nun durften sich die Buxtehuder als gute Gastgeber revanchieren und nahmen ihre israelischen Tandempartner bei sich auf. Im Rahmenprogramm standen Ausflüge nach Hamburg, zum Wattenmeer nach Cuxhaven und zur KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen. Das Gespräch mit einem Zeitzeugen über den Einfluss der NS-Diktatur auf das alltägliche Leben löste bei Deutschen wie Israelis gleichermaßen Nachdenklichkeit aus. SUP-Tour auf dem Stader Burggraben, ein Besuch im Kletterpark und eine Rallye durch Buxtehude rundeten das Programm ab.

 

Am Ende der zwei Wochen fiel allen der Abschied sichtlich schwer, doch der Kontakt bleibt dank Whatsapp, Instagram und SnapChat bis zum nächsten Wiedersehen erhalten. Denn wiederkommen wollen die Buxtehuder Jugendlichen unbedingt, Israel hat sie stark beeindruckt und der Jugendaustausch Lust auf mehr gemacht.

 

Den Israel-Austausch nach Netanya, einer rd. 200.000 Einwohner zählenden Großstadt an der Mittelmeerküste, organsiert der Stadtjugendring Buxtehude e.V. (SJR) in Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. (DIG) Arbeitsgemeinschaft Buxtehude sowie dem Gymnasium Buxtehude Süd. Partner in Israel ist das Community Center East Netanya (Matnasgan). Der Austausch wird von dem Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch (ConAct) sowie den kommunalen Jugendämtern gefördert. Für die Sommerferien 2024 ist der nächste Jugendaustausch bereits in Vorbereitung.